Freitag, 15. März 2013

early morning, pon de rock

Rise up this mornin',
Smiled with the risin' sun,
Three little birds
Pitch by my doorstep
Singin' sweet songs
Of melodies pure and true,
Sayin', ("This is my message to you-ou-ou:")

Singin': "Don't worry 'bout a thing,
'Cause every little thing gonna be all right."
Singin': "Don't worry (don't worry) 'bout a thing,
'Cause every little thing gonna be all right!"

(Bob)

Die schönste Zeit am Tag auf Jamaika ist der frühe Morgen, wenn es noch angenehm kühl ist, aber die Sonne bereits hell scheint und alle Farben sehr intensiv leuchten. Der Tag beginnt hier sehr früh. Bereits um 7 Uhr wird man in der Regel geweckt durch das Kratzen von Kevins Besen. Fegen ist das erste, was man morgens anliegt. Unsereins neigt dazu, sich noch einmal umzudrehen. Heute aber geht es raus. Unsere Gäste sind ebenfalls bereits am Werkeln: es riecht nach Toast und scrumbled eggs. Da wird es auch bei uns Zeit für den ersten Kaffee, während die Gäste bereits zum Strand joggen - sie gehen heute auf Bootstour den Black River hoch, in den Mangrovenwäldern nach Krokodilen Ausschau halten und dann an Rudi's Bar chillen und im Fluss schwimmen, an dieser Stelle garantiert ohne Krokodilgesellschaft. Wahrscheinlich ist es noch etwas zu früh im Jahr, um sich dort unter dem großen Mangobaum den Bauch mit saftigen Mangos vollzuschlagen, wie wir dies vor ein paar Jahren gemacht haben. Den Tag beschließen werden sie dann auf der Pelikanbar, die Floyd aus Treibholz auf dem Riff im Meer gebaut hat, eine einzigartige Atmosphäre dort. Hier kann man es sich nur gut gehen lassen und alles andere abstreifen.

Ich aber sitze, nach der erfrischenden kalten Morgendusche hinter dem Bambuszaun nun auf der oberen Terrasse mit weitem Blick auf den blauen karibischen Ozean und sehe, wie zu erwarten, mit einiger Verspätung das Boot aus Frenchman's ankommen und unsere Touris aufnehmen. Wenn sie Glück haben, werden ihnen unterwegs Delfine begegnen, die sich meist sehr neugierig den Booten nähern und aus dem Wasser springen. Wir konnten vor zwei Tagen auf der Terrasse eine ganze Herde beim Spielen beobachten. Später tauchte auch ein Rochen auf und sprang aus dem Wasser. Ansonsten kann man hier seinen Tag vertrödeln und den Pelikanen zusehen, die sich aus großer Höhe ins Meer stürzen und dann mit einem gefangenen Fisch auftauchen. Am Nachmittag lassen sie es ruhiger angehen, dann gehört der Himmel den Seeadlern, die ruhig durch die Lüfte segeln oder den Geiern, ebenfalls Flugkünstler, jedoch an Land, auf Aassuche mit ihren langen roten Hälsen, weit weniger eindrucksvoll. Eines Tages lief einer vor unserem Auto her, er konnte aus irgend einem Grund nicht davonfliegen. Später begriffen wir, warum: er hatte sich wohl den Magen verdorben, denn er kotzte uns schließlich vor das Auto. Ja, das jamaikanische Essen!

Derzeit unser Hauptvergnügen am Morgen ist es, unsere Katzenfamilie zu beobachten. Stundenlang sitze ich und schau den 3 jungen Wollknäueln zu, die um unsere Beine
herum spielen, nach ihren Schwänzen jagen, mit ihren Geschwistern toben, den Felsen hinunter stürzen, was weniger elegant ist, genau so wenig, wie einen Baumstamm hinauf zu flitzen, und dann oben zu sitzen und nicht so recht zu wissen, wie man wieder runterkommen soll. Bei den Katzen kann man die jamaikanische Familienstrukturen wieder finden. Rocky, der Kater kommt zum Frühstück und verpisst sich dann unter den Ackeebaum zum Faulenzen, während sich seine Babymother den ganzen Tag um die Kleinen kümmert und sie bei Laune hält.

Während uns die Kolibris mit ihren lagen Schwänzen und ihrem charakteristischen Summen, die ihnen im Englischen den passenden Namen Hummingbirds eingetragen haben, im Tiefflug über den Frühstückstisch zischen und vor jeder bescheidenen Blüte der Monkeefiddles in der Luft stehen und den Blütennektar saugen, schleicht sich am Tisch ein smaragdblauer Lizzard an, der gerne an unserem Marmeladebrot schlecken würde, oder wenn man nicht Acht gibt, auch schnell mal ein Bad in der Kaffeetasse nimmt.

Unten am Zaun knattert laut ein Moped vorbei, unser Kevin hat schon von weitem gehört, dass es Teishas Freund ist, der nach Billy's Bay reintuckert. Er ist schnell runtergerannt, hat ihn angehalten und ihm einen kleinen Auftrag gegeben. So organisiert man hier seine Bedürfnisse. Auf dem Rückweg ein kleiner Schnack: "wa goaan?" (What's going on?) und die Übergabe des zu Besorgenden, das gehört hier zum Alltag.

Nachdem sich jetzt auch Rosi, begleitet von zahlreichen Flüchen und lautem Gestöhne überwunden hat, sich unter das kalte Wasser unserer Außendusche zu stellen, beginnt unser Tag: Wir fahren gleich nach Black River, der nahegelegen heißen und lauten Stadt und vergnügen uns dort in der Schlange auf dem Taxoffice, um das passende Formular zu ergattern, das uns dann erlaubt, eine neu eingeführte Übernachtungs-Steuer zu bezahlen, die passende Ergänzung, nachdem die Landtax im letzten Jahr bereits um 160%!!! gestiegen ist. Gruß nach Griechenland, wir verstehen euch!
(Uli)










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